Vom 4.–6. August 2022 findet das Auftakt Festival für Szenische Texte zum 6. Mal statt. Zu dem diesjährigen Festivalthema {un} safe spaces haben zehn Autor*innen und Künstler*innen aus den Bereichen Literatur, Musik, Tanz, Performance, Medien- und Bildende Kunst, begleitet von einem Workshopwochenende mit der Kunstwissenschaftlerin und Künstlerin Manuela Mehrwald, ein kollaboratives sowie vielseitiges Festivalprogramm zusammengestellt.
Sorge, glasklar – Lesungsperformance
In ihrer Lesungsperformance Sorge, glasklar setzt sich Son Lewandowski mit der Psychiatrie als klinischem Schutzraum auseinander, der sich gesetzlich autorisiert immer wieder in einen Ort der Freiheitsberaubung umbauen kann. In ihrer Arbeit nimmt Son Lewandowski den ambivalenten Klinikalltag einer geschlossenen Station in den Blick, in dem glasklare Fürsorge und Schutzpraktiken mit Diskriminierungen und Übergriffigkeiten zusammenlaufen.
im ohr darf geschossen werden – Szenische Lesung mit Tanz
In ihrem Kollektivtext im ohr darf geschossen werden bewegen sich die Autor*innen Cecilia Joyce Röski, Son Lewandowski und Muri Darida schreibend um (un)safe spaces. Über das Erschießen von Larven, die Haltbarkeit von Gewehren und das Zielen auf Adamsäpfel setzen sich die Textstücke Stück für Stück zueinander in Beziehung, entgegnen, assoziieren und befragen sich gegenseitig. Vivi Kovarbasic reagiert auf den Text mit einer Tanzperformance.
hot cold reading – Soundinstallation
Da, wo die Lage ungewiss ist, die persönliche Unsicherheit groß wird, suchen Lucia Graf und Son Lewandowski nach Formen, die Sicherheit (ver)sprechen. Ausgehend von normkonformen T-Shirt-Sprüchen und psychiatrischen Anamnesefragen bilden sie eine Textcollage, die sie in Zusammenarbeit mit Philipp Neumann sampeln und den Sound raumgreifend installieren.
Teilnehmende Autor*innen und Künstler*innen:
Muri Darida, Lucila Pacheco Dehne, Julia Dorsch, Lucia Graf, Francesca Karmrodt, Vivien Kovarbasic, Son Lewandowski, Philipp Neumann, Grace Oberholzer, Cecilia Joyce Röski